Die bundesweite Vergabe der Sportwettlizenzen hat durch die Ablehnung aller Bewerber einen herben Rückschlag erhalten. Die Wettunternehmen reagieren unterschiedlich auf die Situation. Zum Teil erwägt man Schadensersatzklagen.
Wirklich überrascht hat die erneute Verzögerung die Wettanbieter nicht. „Unsere Anwälte haben uns schon lange von den vielen Mängeln des Verfahrens berichtet“, meint beispielsweise Ronny Kiessling von HappyBet. Aus der Gauselmann Gruppe, deren Tochter Cashpoint ist, heißt es, man rechne damit, dass auch die Fußball-WM ohne lizenzierte Sportwette stattfinden wird. Da die Lizenzen nur bis 2018 vergeben werden, sind Investitionen noch riskanter geworden.
Helmut Schneller, der Geschäftsführer von Admiral Sportwetten meint: „Wir sind von der Verschiebung der Lizenzvergaben enttäuscht, zumal die Entwicklung im Verfahren bereits sehr fortgeschritten war und wir auch schon die zweite Stufe des Konzessionsverfahrens durchlaufen hatten.“ Trotzdem will das Unternehmen an seiner Philosophie festhalten und nur auf gesetzlich geregelten Märkten aktiv werden.
Die Verzögerung kostet alle Beteiligten Geld. Es ist wahrscheinlich, dass es zu Schadensersatzklagen gegen das Land Hessen kommen wird. Einige Wettanbieter lassen sich dazu bereits anwaltlich beraten.
(Quelle: games & business)