China bald Lotto-Weltmeister

Die Volksrepublik China entwickelt sich zum größten Lotteriemarkt der Welt, berichetete kürzlich die Nachrichtenagentur Reuters. Zurzeit kaufen knapp acht Prozent aller erwachsenen Chinesen Lottoscheine. Das ist, verglichen mit anderen ostasiatischen und pazifischen Ländern, wo durchschnittlich bis zu 70 bis 80 % der Bevölkerung Lotterie spielen, noch immer verhältnismäßig wenig. Ein gewisser Teil der Einnahmen kommt sozialen Zwecken und dem Sport zugute.

Die Spielleidenschaft des Milliardenvolks wird zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Rund 23 Milliarden Dollar gaben die Einwohner des volkreichsten Landes der Erde im vergangenen Jahr dafür aus, so das Pekinger Finanzministerium.

Die Chinesen werden in den nächsten Jahren die USA überholen

Noch freilich stehen die USA mit etwa 37 Milliarden klar an der Spitze, doch China holt gewaltig auf. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Chinesen die Amerikaner als Lotto-Weltmeister voraussichtlich überrundet haben. Das hängt nicht zuletzt mit den starken Einkommenssteigerungen der chinesischen Haushalte in den letzten Jahren zusammen. 4,4 Milliarden gaben die Chinesen allein im Jänner 2014 für offizielle Glücksspiele aus. Eine Steigerung von 9,2% gegenüber dem Vorjahrsmonat. China, so das Magazin Focus, sei „das Las Vegas des Ostens“. Die starke Verbreitung des illegalen Glücksspiels und die zum Teil intransparente Situation auf dem chinesischen Glücksspielmarkt stören diese Entwicklung freilich derzeit noch erheblich.

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China: Bringt ein regulierter Onlineglücksspiel-Markt die Wende?

Der bekannte amerikanische Onlinegaming-Anwalt Anthony Cabot ist der Meinung, dass China von einem regulierten und legalisierten Onlineglücksspiel-Markt stark profitieren könne. Dies machte Cabot kürzlich während einem Glücksspiel-Gipfeltreffen in Macau deutlich.

Es gebe in der Onlineglücksspielbranche bereits Unternehmen, die gezielt potentielle chinesischen Kunden ansprechen würden. Dies zeige, dass es in China bereits ein erhebliches Interesse an Onlineglücksspiel gebe. „200 Gamingseiten sind in chinesischer Sprache verfügbar, 20 von ihnen akzeptieren die chinesische Währung Renminbi und 14 bieten ihre Services in Hong Kong Dollars an“, sagte der Staranwalt.

Viele Chinesen würden angeblich lieber auf illegalen Seiten spielen, da sie dort „keine Steuern zahlen müssen“. Die chinesische Regierung könne sich dies zu Nutze machen, indem sie „Finanztransaktionen zu niedrigeren Kosten als die illegalen Seiten anbieten“, führte Cabot weiter aus. Derzeit verbringen die meisten Chinesen ihre Freizeit noch eher mit Livegaming in der Glücksspiel-Enklave Macau, die vom chinesischen Festland abgekoppelt ist. Würden nur ein paar dieser Glücksspiel-Betreiber den Onlinebetrieb aufnehmen, könnten dadurch wachsende Einnahmen für die Glücksspielunternehmen und gleichsam zusätzliche Steuereinnahmen für den chinesischen Staat, wo sie ansässig sind, generieren. (Quelle: hochgepokert.com)