mybet gewinnt Rechtsstreit: Warmer Geldregen im Anmarsch

Der Glücksspielkonzern mybet Holding gewinnt einen sechs Jahre alten Rechtsstreit und kann sich nun auf klingelnde Kassen freuen. Wie mybet heute bekannt gab, sollen nach einem Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts insgesamt 11,5 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an die hundertprozentige Tochergesellschaft FLUXX fließen. Zum Schadensersatz verurteilt wurde die Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG, nachdem diese seinerzeit die Vermittlung von Lotto-Produkten in Tankstellen und Supermärkten durch die mybet-Tochter illegalerweise verhindert hatte. Der Geldregen kommt für mybet zu einem günstigen Zeitpunkt: Nach einem sehr schwachen Jahr 2013 und geschrumpfter Liquidität kamen unlängst die Themen Wandelanleihe sowie die Veräußerung von Geschäftsbereichen und Beteiligungen auf die Agenda.

Da die nun zu erwartende Schadensersatzzahlung höher ist als der gesamte Barmittelbestand des Unternehmens, dürfte sich die Lage für mybet demnächst deutlich entspannen. Unabhängig davon strebt der Vorstand für 2014 ein zumindest wieder ausgeglichenes EBIT bei leichtem Umsatzwachstum an.

Lotto-Chef wegen Betrug angeklagt

Lotto-Chef wegen Betrug angeklagt: Millionen verschwiegen?

Rheinland-Pfalz – Heftige Vorwürfe gegen den Chef von Lotto Rheinland-Pfalz: Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Schössler (66) soll vorgetäuscht haben, dass zwei Lottospieler ihren Gewinn von insgesamt 1,5 Millionen Euro abgeholt haben – obwohl sie dies nicht taten.

Jetzt hat ihn die Staatsanwaltschaft wegen Betrug angeklagt. Das Amtsgericht Koblenz hat bisher nicht entschieden, ob es die Anklage zulässt. Dies wird in den nächsten Wochen geschehen.

Der Vorwurf eines Millionenbetrugs gegen Lotto-Hauptgeschäftsführer Schössler wiegt schwer. Denn die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH mit Sitz in Koblenz hantiert täglich mit großen Geldbeträgen – 2013 machte sie nach eigenen Angaben gut 370 Millionen Euro Umsatz.

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China bald Lotto-Weltmeister

Die Volksrepublik China entwickelt sich zum größten Lotteriemarkt der Welt, berichetete kürzlich die Nachrichtenagentur Reuters. Zurzeit kaufen knapp acht Prozent aller erwachsenen Chinesen Lottoscheine. Das ist, verglichen mit anderen ostasiatischen und pazifischen Ländern, wo durchschnittlich bis zu 70 bis 80 % der Bevölkerung Lotterie spielen, noch immer verhältnismäßig wenig. Ein gewisser Teil der Einnahmen kommt sozialen Zwecken und dem Sport zugute.

Die Spielleidenschaft des Milliardenvolks wird zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Rund 23 Milliarden Dollar gaben die Einwohner des volkreichsten Landes der Erde im vergangenen Jahr dafür aus, so das Pekinger Finanzministerium.

Die Chinesen werden in den nächsten Jahren die USA überholen

Noch freilich stehen die USA mit etwa 37 Milliarden klar an der Spitze, doch China holt gewaltig auf. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Chinesen die Amerikaner als Lotto-Weltmeister voraussichtlich überrundet haben. Das hängt nicht zuletzt mit den starken Einkommenssteigerungen der chinesischen Haushalte in den letzten Jahren zusammen. 4,4 Milliarden gaben die Chinesen allein im Jänner 2014 für offizielle Glücksspiele aus. Eine Steigerung von 9,2% gegenüber dem Vorjahrsmonat. China, so das Magazin Focus, sei „das Las Vegas des Ostens“. Die starke Verbreitung des illegalen Glücksspiels und die zum Teil intransparente Situation auf dem chinesischen Glücksspielmarkt stören diese Entwicklung freilich derzeit noch erheblich.

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Lotto-Schummelei in Rheinland-Pfalz

Lotto Rheinland-Pfalz zahlt nach Schummelei 2,6 Millionen Euro an Dachverband – Weniger Sonderausschüttung

Die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH hat dem Deutschen Lotto- und Totoblock insgesamt rund 2,6 Millionen Euro überwiesen, die diesem Zusammenschluss der deutschen Lottogesellschaften zunächst vorenthalten worden waren. Für die Lotto-Spieler im Land bedeutet das: In den nächsten drei Jahren wird weniger Geld ausgeschüttet.

Dies kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende der Lotto Rheinland-Pfalz, Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD), gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ an. Die Vorgeschichte: Im Herbst hatte Lotto-Geschäftsführer Hans-Peter Schössler eingeräumt, 2009 einen von einem rheinland-pfälzischen Tipper nicht abgeholten Gewinn von einer Million Euro vertragswidrig nicht an den Lottoblock abgeführt zu haben.

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Sportlotterie: Das Monopol des Lottoblocks wankt

Eine neue Sportlotterie soll mehr Einnahmen für deutsche Spitzensportler generieren. Eventuell zu Lasten des Breitensports. sportschau.de sprach mit einem Spezialisten für Glücksspielrecht.

Die Deutsche Sportlotterie, die im Laufe dieses Frühjahrs starten möchte, ist ein Projekt von Harting und zwei Geschäftspartnern. Mit den Erlösen sollen deutsche Spitzensportler gefördert werden. Das Prinzip: Ein Los kann für 2,50 Euro im Internet gekauft werden. Der Hauptpreis soll 250.000 Euro betragen, es gibt aber auch Wertgewinne wie ein Abendessen mit einem Sportstar. Gezogen werden die Sieger einmal wöchentlich, von jedem eingenommenen Euro gehen mindestens 30 Cent an die Sportler.

An welche Athleten das Geld fließt, entscheidet zunächst die Deutsche Sporthilfe und später ein vierköpfiger Beirat, dem neben Harting unter anderem auch Fünfkämpferin Lena Schöneborn angehört. Durch die gezielte Förderung der Athleten werde der Erfolg bei sportlichen Großereignissen steigen, so die Theorie der Initiatoren.

Sportbünde sehen Gefahren

Kritisch sieht dieses Projekt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Er befürchtet einen Lotterie-Wettbewerb zwischen den bisherigen staatlichen Anbietern Toto/Lotto und Glücksspirale auf der einen und der neuen Sportlotterie auf der anderen Seite. Dieser, so die Sorge, gehe zu Ungunsten des Breitensports, der bislang einen großen Teil der insgesamt 500 Mio Euro erhält, die pro Jahr von Toto/Lotto in den deutschen Sport fließen.Die Landessportbünde haben sich bereits im Oktober gegen die Einführung der Deutschen Sportlotterie ausgesprochen, „da die bewährte Förderung des Breitensports sowie des Kinder- und Jugendsports nachhaltig gefährdet würde.“ DOSB-Generaldirektor Michael Vesper riet zu einer sorgfältigen Prüfung: „Wenn dies eine reine Umverteilung zur Folge hätte, wäre für den Sport kein einziger Cent gewonnen.“

Martin Reeckmann kennt das Glück aus vielen Blickwinkeln. Der Regierungsdirektor a. D. war von 1994 bis 2002 beim Land Berlin Referent für Glücksspielwesen. Seit 2003 ist er selbstständiger Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf das Glücksspielrecht.

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